Im Alter droht Armut

Internationaler Frauentag am 08. März: Psychologische Beraterin aus Münster weist auf soziale Schieflage für Frauen hin.

Der internationale Frauentag, lenkt den Blick auf ein weit verbreitetes, allerdings nur Frauen betreffendes Problem. Am Ende eines arbeitsreichen Lebens sollte eigentlich für alle Arbeitnehmer ein dickes Plus auf dem Rentenkonto stehen. In dieser Rechnung tauchen Frauen – besonders die Alleinerziehenden – allerdings oft mit einem erheblichen Minus in ihren Rentenbezügen auf.

„Wer heutzutage als Frau ihren Mann stehen muss, hat im Rentenalter mit hohen Einbußen zu rechnen“, weiß Susanne Boucsein aus ihrer täglichen Praxis. Boucsein ist Psychologische Beraterin und Coach in Münster u.a. mit dem Schwerpunkt Frauenberatung und 50Plus. In Teilzeit arbeiten, einen „Nebenjob“ als Erzieherin der Kinder und Haushaltshilfe ausfüllen, sich um das Wohlergehen von Familie und Haushalt kümmern – dies kennzeichnet, wie Susanne Boucsein berichtet, die Berufsbiographie vieler Frauen. Mit Konsequenzen für den persönlichen Rentenschnitt.

Die Zahlen bezüglich der Rentenansprüche der Frauen sind schockierend: Verdient frau heutzutage weniger als 22.800 Euro brutto jährlich, bekommt sie selbst nach 40 Jahren Arbeit nicht einmal 720 Euro gesetzliche Rente ausgezahlt. „Als Antwort hierauf bekommt man als Frau dann die Empfehlung vom Staat doch noch zusätzlich Geld anzusparen, um dieser Rentenlücke vorzubeugen“, so Boucsein. „Dies wirkt wie Hohn, hinsichtlich des ,prallen Füllhorns, das über die zu einem Großteil in Teilzeit arbeitende, weibliche Bevölkerung in Form von Gehaltsbezügen ausgeschüttet wird.“ Für alleinerziehende Frauen ist es manchmal schlichtweg unmöglich in Vollzeit zu arbeiten. Susanne Boucseins Beobachtung: „Die Doppelbelastung von Kindererziehung und Beruf bedeutet für viele Frauen in meiner Beratung ein oft nicht zu lösendes Problem. Nicht nur, dass sie oft bis an ihre Grenzen belastet sind und zwischen Kita, Schule, Haushalt und Berufsleben ihre eigenen Bedürfnisse vollkommen zurückstellen müssen. Nein, als besonderen ,Bonus´ der Gesellschaft werden sie mit 60Plus auch noch mit der Altersarmut bestraft“, kritisiert Boucsein. Die Situation der Frauen in ihrer Beratung spiegeln das Problem der Gesamtgesellschaft. Gesellschaftlich werden diese Frauen auch noch als soziale Randgruppe abgestempelt, die auf die Leistungsbezüge der Allgemeinheit angewiesen sind, da ihre Arbeit nicht mal zu ihrer finanziellen Absicherung gereicht hat. In den Zeiten als alleinerziehende Mütter reichte der Lohn nicht aus, um später als Rentnerinnen – wenn sie überhaupt aufgrund der stressigen Doppelbelastung gesund das Rentenalter erreichen – die angesparten Früchte ihres arbeitsreichen Lebens zu genießen. Eine Frau, die ihre Kinder ohne Partner erzieht, sich auf ihren Job als Mutter konzentriert und nicht erwerbstätig ist, bekommt als „Belohnung“ im Rentenalter Hartz-IV-Bezüge. Ein weiteres Problem: Eine Frau, die 20 Stunden arbeitet und hierfür den Mindestlohn bezogen hat, wird unterm Strich nicht mehr im Portemonnaie haben, als die Mutter, die sich dafür entscheidet zu Hause zu bleiben und direkt Harz IV bezieht. „In unserem Rentensystem werden beide gleich behandelt, denn beide werden definitiv nicht genügend Rente bekommen, um sich selbst zu finanzieren,“ so Boucsein. Im Alter droht Armut – dies ist ein frauenspezifisches Dilemma. Der internationale Frauentag sollte laut Susanne Boucsein nicht zuletzt hierauf den Fokus lenken. Ihre Konsequenz aus der Beratung von Frauen ist eine klare Forderung: „Es bedarf einer dringenden Überarbeitung der Rentengesetze und dem Schwerpunkt Frauenberatung und 50Plus. In Teilzeit arbeiten, einen „Nebenjob“ als Erzieherin der Kinder und Haushaltshilfe ausfüllen, sich um das Wohlergehen von Familie und Haushalt kümmern – dies kennzeichnet, wie Susanne Boucsein berichtet, die Berufsbiographie vieler Frauen. Mit Konsequenzen für den persönlichen Rentenschnitt. Die Zahlen bezüglich der Rentenansprüche der Frauen sind schockierend:Verdient frau heutzutage weniger als 22.800 Euro brutto jährlich, bekommt sie selbst nach 40 Jahren Arbeit nicht einmal 720 Euro gesetzliche Rente ausgezahlt. „Als Antwort hierauf bekommt man als Frau dann die Empfehlung vom Staat doch noch zusätzlich Geld anzusparen, um dieser Rentenlücke vorzubeugen“, so Boucsein. „Dies wirkt wie Hohn, hinsichtlich des ,prallen Füllhorns, das über die zu einem Großteil in Teilzeit arbeitende, weibliche Bevölkerung in Form von Gehaltsbezügen ausgeschüttet wird.“

Für alleinerziehende Frauen ist es manchmal schlichtweg unmöglich in Vollzeit zu arbeiten. Susanne Boucseins Beobachtung: „Die Doppelbelastung von Kindererziehung und Beruf bedeutet für viele Frauen in meiner Beratung ein oft nicht zu lösendes Problem. Nicht nur, dass sie oft bis an ihre Grenzen belastet sind und zwischen Kita, Schule, Haushalt und Berufsleben ihre eigenen Bedürfnisse vollkommen zurückstellen müssen. Nein, als besonderen ,Bonus´ der Gesellschaft werden sie mit 60Plus auch noch mit der Altersarmut bestraft“, kritisiert Boucsein. Die Situation der Frauen in ihrer Beratung spiegeln das Problem der Gesamtgesellschaft.

Gesellschaftlich werden diese Frauen auch noch als soziale Randgruppe abgestempelt, die auf die Leistungsbezüge der Allgemeinheit angewiesen sind, da ihre Arbeit nicht mal zu ihrer finanziellen Absicherung gereicht hat. In den Zeiten als alleinerziehende Mütter reichte der Lohn nicht aus, um später als Rentnerinnen – wenn sie überhaupt aufgrund der stressigen Doppelbelastung gesund das Rentenalter erreichen – die angesparten Früchte ihres arbeitsreichen Lebens zu genießen. Eine Frau, die ihre Kinder ohne Partner erzieht, sich auf ihren Job als Mutter konzentriert und nicht erwerbstätig ist, bekommt als „Belohnung“ im Rentenalter Hartz-IV-Bezüge.

Ein weiteres Problem: Eine Frau, die 20 Stunden arbeitet und hierfür den Mindestlohn bezogen hat, wird unterm Strich nicht mehr im Portemonnaie haben, als die Mutter, die sich dafür entscheidet zu Hause zu bleiben und direkt Harz IV bezieht. „In unserem Rentensystem werden beide gleich behandelt, denn beide werden definitiv nicht genügend Rente bekommen, um sich selbst zu finanzieren,“ so Boucsein.

Im Alter droht Armut – dies ist ein frauenspezifisches Dilemma. Der internationale Frauentag sollte laut Susanne Boucsein nicht zuletzt hierauf den Fokus lenken. Ihre Konsequenz aus der Beratung von Frauen ist eine klare Forderung: „Es bedarf einer dringenden Überarbeitung der Rentengesetze und Rentenberechnungen, um die Arbeit von Frauen – auch und im Besonderen im Haushalt und in der Kindererziehung – neu zu bewerten und auf eine solidere Basis in der Rentenberechnung zu stellen, damit auch mit 60Plus kein Minus in den Rentenbezügen auftaucht.“ Für Boucsein keine Frage: „ Die Gesellschaft sollte es sich wert sein, nicht nur am internationalen Frauentag.“

Ihr Kontakt für redaktionelle Rückfragen: Susanne Boucsein, Raesfeldstr. 47, 48149 Münster,
www.susanneboucsein.de, www.facebook.com/susanneboucsein.de

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